Malta: Blockchain-Wirtschaft und Online Gaming nach dem Brexit – Entwicklungen, die die nächsten Jahre prägen

Dr. Kresse Law Firm aktiv bei Blockchain-Mandaten

Der Industrieausschuss der Europäischen Union hat in seiner Mai-Sitzung Empfehlungen verabschiedet zur künftigen Nutzung der Blockchain-Technologien. Darin betonen die EU Parlamentarier, daß das Blockchain-Modell auch für Bereiche wie Energieverbrauch, Gesundheitsversorgung, Lieferkettenmanagement, Logistik, den gesamten Finanzsektor und sogar für die Kreativindustrien nutzbar gemacht werden kann und soll.

Start ups haben Chancen durch die Blockchain

Gerade auch kleinere Firmen und innovative Start-up Unternehmen könnten von der Technologie profitieren, nicht zuletzt um Kosten zu sparen und Businessmodelle noch effizienter dezentral gestalten zu können. Malta als südlichster EU-Staat hat sich zum Ziel gesetzt, die weltweit erste Regulierung zu schaffen für die digitale Blockchainwirtschaft; drei neue Gesetze sind derzeit in der finalen Bearbeitungsphase, bevor die „Bills“ vor der Sommerpause von der Regierung verabschiedet und dann dem Parlament vorgelegt werden sollen (siehe unseren Artikel „Malta – Europa’s neuer Blockchain Hub http://www.kresse-law.com/latest-news/60-Malta-%E2%80%93-Europa%E2%80%99s-neuer-Blockchain-Hub)

Bet365 – Online Sportwetten Konzern verlagert Operation nach Malta post Brexit

Der britische Online Wettenabieter bet365, eines der weltgrößten Unternehmen für Internet Sportwetten, hat einen Vorvertrag (promise of sale agreement) abgeschlossen im Volumen von 70 Millionen EURO zwecks Kauf eines Grundstücks auf der Tigné-Halbinsel in Sliema, Malta.

Gegründet im Jahr 2000 in Stoke-on-Trent in UK hat sich das Unternehmen zu einem Online Giganten mit 3.500 Mitarbeitern weltweit entwickelt mit den Schwerpunktmärkten Australien aund Europa. bet365 ist international einer der führenden Anbieter für Online-Sportwetten mit über 23 Millionen Kunden und einem in 2015 zuletzt veröffentlichten Umsatz von 1,5 Milliarden EURO. Ein Hauptsitz in Europa ist bislang in Gibraltar. Ab 2020/2021 sollen nach Presseberichten bis zu 1000 Mitarbeiter von dort in die neue Zentrale in Malta verlagert werden. Bereits seit 2015 verfügt bet365 über eine Online Gaming Lizenz der Malta Gaming Authority (MGA) und hat ein kleineres Büro in Malta.

Malta als führend Online Gaming Jurisdiktion

Hintergrund des angestebten Wechsels sind zum einen die Rechtsunsicherheiten für Gibraltar in der Nach-Brexit-Zeit und zum anderen die ausgereiften und robusten regulatorischen Rahmenbedingungen, die Malta im Gaming-Sektor bietet und die stetig weiterentwickelt werden (siehe unseren Artikel „Neues Glücksspielgesetz kommt im Sommer 2018 http://www.kresse-law.com/latest-news/59-Gaming-in-Malta---Neues--Gl%C3%BCcksspielgesetz-kommt-im-Sommer-2018).

Blockchain Beratung in den Bereichen Gaming und Financial Services

Die zunehmende Relevanz der Blochchain Technologien, die sich in den aktuellen Gesetzgebungsaktivitäten in Malta wiederspiegelt, hat bereits dazu geführt, daß wir bei Kresse International in Kooperation mit unserer Untenehmensberatung KME Consulting Group und unseren Maltesischen Accounting-, Tax- und Audit-Partnern mehrere Mandate im Zusammenhang mit der Einbindung von Virtual- bzw. Cryptocurrencies in bestehende und neue Online Businesses übernommen haben, sowohl in den Bereichen Gaming (Casino) als auch Financial Services (u.a. Crypto Exchange) einschließlich der Vermarktung über Initial Coin Offerings (ICO).

Weitere demographische Entwicklung in Malta

Malta ist auf dem Weg dahin, in nächster Zeit die Schwelle von 500.000 Einwohnern zu erreichen; derzeit leben knapp 450.000 Menschen auf der Insel.

Ein aktuelles Achtpunkte-Papier der Malta Hotel und Restaurant Association spricht davon, daß die Bevölkerungszahl im kommenden Jahrzehnt die Zahl von 700.000 erreichen könnte. Bei positiver Wirtschaftsentwicklung wird der Umfang der benötigten qualifizierten Arbeitskräfte weiter deutlich ansteigen mit entsprechenden Herausforderungen für eine Reihe von Bereichen – von der Verkehrsinfrastruktur, über den Immobilienmarkt und das Umweltmanagement bis hin zu Schulen sowie der Gesundheitsversorgung. Erste Bauprojekte mit über 30 Stockwerken zeugen davon, daß Malta auf dem Weg ist, ein Mini-Dubai in der EU zu werden.